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Die Coralee-Serie

Mit Leseproben

Coralee
und der Werwolfzoff

Band 1 der F.E.U.-Serie (Fey Emergency Unit)

Immer, wenn es in der magischen Welt drunter und drüber geht, brettert Coralee auf ihrer pinkfarbenen Harley zum Einsatz. Nicht etwa aus Gutherzigkeit - nein, sie wurde dazu verflucht, Gutes tun zu müssen. Coralee wäre allerdings keine Fee, wenn es ihr nicht gelänge, trotzdem noch ein paar kleine Gemeinheiten in die Welt zu schmuggeln.

Offizieller Klappentext:
Übernatürliche Notfälle sind Coralees Spezialität, denn sie ist eine Fee, und die meisten magischen Missgeschicke haben irgendwie ihren Ursprung in Feenmagie. So bedient sie die magische Notfall-Hotline bei F.E.U. Nicht ganz freiwillig, denn sie wurde dazu verflucht.
Aber trotz des Fluchs hat Coralee nie damit gerechnet, dass sie bei dieser Arbeit einmal bis zum Hals in der Scheiße stecken würde. Schuld daran sind natürlich die Werwölfe, wer sonst?
Doch das ist erst der Anfang ...


Leseprobe aus "Coralee und der Werwolfzoff"


„Fey Emergency Unit – bitte schildern Sie die Art und das Ausmaß Ihres Notfalls!“

Ich hatte die Schnauze gestrichen voll von all dem nichtigen Kleinkram, den die Wesen der paranormalen Welt als Notfall anzusehen pflegten. Kann also durchaus sein, dass meine Stimme etwas angepisst klang.

Das würde dir nicht besser gehen, wenn du dazu verdammt worden wärst, 24 Stunden am Tag und 367 Tage im Jahr bei dieser nervigen übernatürlichen Notfallambulanz zu arbeiten, so lange, bis du es schaffst, jene eine Notfalllösung zu finden, die es dir ermöglicht, deinen Fluch loszuwerden. Und nein, 367 Tage im Jahr, das ist kein Fehler. Feenjahre haben tatsächlich zwei Tage mehr, die in der menschlichen Welt einfach nicht existieren.

Wie schon gesagt, ich war mächtig angepisst. Kann sein, dass ich deshalb nicht so genau darauf achtete, was der Anrufer mir sagte. Er quatschte irgendetwas von Werwölfen und dass sie einen Haufen Scheiße produziert hätten. Nicht, dass das etwas Neues wäre. Diese Kerle können einfach einer guten Kneipenschlägerei nicht widerstehen. Mal abgesehen davon, dass sie anscheinend jede Bemerkung, die sich auch nur flüchtig auf sie bezieht, als tödliche Beleidigung zu werten scheinen. Außer natürlich, sie kommt von einer verdammt heißen Braut. Die reinsten Spatzenhirne, die Kerle.

Ich rief also nach Verron und Essylt, griff mir meine Waffen und den Erste-Hilfe-Kasten und sauste die Rutschstange runter ins Erdgeschoss.

Wo der schlimmste Teil meiner Arbeit auf mich wartete. Sicherheitskleidung aus der Haut toter Tiere anlegen. Ein echter Biker fährt nun mal nicht ohne volle Lederkluft. Das ist eine der wenigen menschlichen Vorschriften, an die wir uns alle halten, seitdem ich das Vergnügen hatte, den Alpha der Südwald-Werwölfe nach seinem Unfall auf einer unbefestigten Schotterstraße einsammeln zu dürfen. Also schlüpfte ich brav ins Leder. Meine Kluft war so pink wie mein Bike, ein netter Akzent zu meinem ebenfalls pinkfarbenen Haaren. Mit dem zusätzlichen Vorteil, dass ich damit weniger bedrohlich aussah. Die bösen Jungs unterschätzen mich deshalb meistens, und das gibt mir einen Vorteil. Ausreichend, dass ich mittlerweile doppelt so viel Bonuspunkte verdient habe wie Verron, und der ist als Halb-Troll normalerweise jeder Fee um Längen voraus. Buchstäblich um Längen, denn der Kerl ist riesig. Ich frage mich jedes Mal, warum sein Motorrad unter diesem monströsen Körper nicht zusammenbricht.

Essylt sprang in ihre Drohne und hob auf einem Feuerschweif ab, während wir gerade erst die Zündschlüssel drehten. Ein Irrwisch zu sein hat manchmal eindeutig Vorteile.

Natürlich nahmen wir uns Zeit. Es macht keinen Sinn, sich Hals über Kopf in einen Werwolfkampf zu stürzen, der noch in vollem Gange ist.

Auf halbem Weg kam uns Essylt schon wieder entgegen. Zugegeben, sie ist winzig, aber ihre Stimme schafft es trotzdem mühelos, das Röhren unserer Bikes zu übertönen.

„Da drüben stinkt etwas ganz gewaltig!“

„Wie viele sind es?“, brüllte ich zurück.

„Kein einziger. Das ganze Gelände ist verlassen.“

Das war, gelinde gesagt, merkwürdig.

„Tote oder Verwundete?“

„Nichts, niemand.“

Werwolfkämpfe hören nicht einfach easy-peasy auf. Normalerweise enden sie erst, wenn wenigstens die Hälfte von ihnen mehr oder weniger schwer verwundet ist. War das etwa eine Falle? Mühsam unterdrückte ich einen wüsten Fluch. Warum musste so etwas ausgerechnet dann passieren, wenn ich Dienst schob?

Aber die Antwort darauf kannte ich nur zu gut. Das war alles eine Folge meines Fluches. Der gleiche verdammte Fluch, der mich überhaupt erst dazu zwang, für F.E.U. zu arbeiten. Diese vermaledeite Hexe hatte es eindeutig darauf angelegt, mein Leben so beschissen wie möglich zu machen, Und das hatte sie in der Tat geschafft.

„Aber trotzdem stinkt es ...“

„Hau ab, Flatterding, ich seh selbst nach dem Rechten“, grollte ich und drückte aufs Gas. Meine treue alte Knucklehead röhrte auf und beschleunigte. Essylt schrie etwas, das ich nicht verstand. Verron grinste so breit, dass ich seine Hauer sehen konnte, und schob seine Maschine vor meine. Sah ganz so aus, als ob er vorhatte, heute die Bonuspunkte einzuheimsen. Diese blöden Trolle sind wirklich nicht für zehn Cent sensibel. Ich versuchte, ihn zu überholen. Ein paar enge Kurven sowie meine bessere Nachtsicht gaben mir auf meinem leichteren Bike einen Vorteil. Kurz, bevor wir unser Ziel erreichten, war ich endlich wieder vorne und jagte mit Vollgas auf das Gebäude zu, das dunkel und merkwürdig still am Ende der Straße aufragte. Wieder schrie Essylt etwas. Dann roch ich den Gestank. Und ... sah die Ursache.

Zu spät.

Drohend gähnte ein Abgrund vor mir, gesäumt von gezackten Bruchkanten aus Beton, die es mit jedem zähnefletschenden Werwolf aufnehmen konnten. Panikartig machte ich eine Vollbremsung. Mein Bike hatte leider andere Vorstellungen von der richtigen Richtung als ich und sauste mit blockierten Rädern weiter geradeaus. Entsetzt begriff ich, dass die dunklen Flecken vor mir auf dem Beton offensichtlich aus einer schleimigen, glitschigen Substanz bestanden. Einer stinkenden Substanz. Die, dem Geruch nach, von Werwölfen stammte. Werwolfscheiße.

Die Bremsen griffen nicht. Mein Bike kreiselte, legte sich zur Seite und schlitterte. Ich konnte mich selbst schreien hören. Und dann schossen mein Bike und ich hinab in die dunkle, gähnende Tiefe.

Coralee
und die entlaufene Mumie

Feen sind freier als der Wind. Der wird immerhin noch durch Wände aufgehalten, eine Fee nicht. Freiheit ist die Feennorm. Für Coralee ist der aktuelle Notruf daher so unverständlich wie ein Funksignal vom Mars. Eine entlaufene Mumie wieder einfangen und in ihren Sarkophag verfrachten? Warum, bitteschön, hatte die sich überhaupt darin einsperren lassen?

Mal abgesehen davon dass Coralee bislang gedacht hat, Mumien seien tot. Aber da muss sie sich wohl geirrt haben. Diese spezielle Mumie zeigt höchst lebendige Neigungen.

Leseprobe aus "Coralee und die entlaufene Mumie"


„Fey Emergency Unit – bitte schildern Sie die Art und das Ausmaß Ihres Notfalls!“

Den Spruch kannte ich mittlerweile so gut, dass er mir aus den Ohren wieder herausstaubte.

Ich hoffte sehnlichst, dass es dieses Mal nur einer der Ex- und Hopp-Fälle war. Hinfahren, erledigen, zurückfahren. Immerhin lag gerade ein gut gebauter und mit einiger Fantasie begabter Werwolf halb neben und halb auf mir.

Was faselte der Anrufer da? Ich glaubte meinen spitzen Ohren nicht zu trauen.

Normalerweise bin ich nicht interessiert an den Grabstätten anderer Leute. Sollen sie doch darin liegen oder nicht liegen, wann und wo sie wollen. Dieses Problem aber war so ungewöhnlich, dass ich unwillkürlich meine Hand aus Ryan Nackenfell nahm und mich tatsächlich voll auf das Telefon konzentrierte. Der Werwolf knurrte unzufrieden und hob schläfrig ein Augenlid.

Ich nahm es kaum wahr. Meine Vorstellung malte sich gerade eine ganz andere Szene aus als das triste F.E.U.-Büro mit seinen billigen Pressholzmöbeln und seiner sperrmüllähnlichen, unbequemen Liege. Unbequem genug, dass Ryan und ich es vorgezogen hatten, uns auf den weichen Teppich der Sitzecke zurückzuziehen. Aber ich sah derzeit weder die mit abwaschbarer, grauer Farbe gestrichenen Wände noch das vor Schmutz fast blinden Fenster. Vor meinem inneren Auge erstreckte sich eine verlockend heiße, menschen- und gebäudeleere Wüste, an deren Horizont eine einsame Kamelkarawane entlangzog. Yay! Endlich mal ein Auftrag, der mich in vernünftig temperierte Gefilde bringen würde! Der einzige Wermutstropfen war, dass ich dort mein eigenes Fahrzeuge nicht einsetzen konnte. Essylt würde in diesem speziellen Punkt natürlich keine Probleme haben. Die Drohne der Irrwisch-Frau war klein genug, um im Handgepäck mitzufliegen. Ach ja, und Verron würde zu Hause bleiben müssen. Der Halbtroll passte nun wirklich in keinen Flugzeugsitz. Höchstens in den Bauch einer Frachtmaschine. Und das würden diese Sparfüchse von F.E:U. nicht bezahlen. Die genehmigten uns immer nur die Billigflieger.

Ich entwirrte meine Beine aus denen Ryans und zitierte Essylt herbei.

„Reisefertig machen! Es geht ins Ausland! Per Flieger, und es wäre sehr nett, wenn du den buchen würdest!“

Essylt kannte sich nun mal mit Computern viel, viel besser aus als ich. Wer braucht schon einen Computer in der Feenwelt? Da zaubern wir einfach, was wir brauchen. Mit diesen blöden Plastikkästen musste ich erst arbeiten, seit ich bei F.E.U. war. Scheißfluch! Wenn ich damals gewusst hätte, zu welch elender Arbeit diese Hexe mich damit verdonnerte, hätte ich mich lieber gleich in den nächsten Vulkankrater gestürzt.

Die Kleine schwirrte auch prompt an unseren PC – genau, einen für uns alle drei zusammen! Sagte ich schon, dass die F.E.U.-Typen geizig sind?

Der aufgezeichnete Telefonanruf ploppte prompt hoch und gab ihr die notwendigen Informationen. Auch wenn unsere Technik veraltet hoch zehn ist, immerhin funktioniert sie.

„Ägypten???” Essylt schien nicht sehr erbaut. „Im Ernst? Und nur wegen einer vermissten Pharaonen-Mumie?”

„Hast du was gegen heißen Wüstensand und feurige Pharaonen?”

„Der Wüstensand ist verdreckt und die Pharaonen sind ausgestorben”, knurrte sie. „Das einzige, was an deiner Beschreibung stimmt, ist heiß. Und ja, ich hab was dagegen. Hast du meinen Stoffwechsel vergessen?”

Hatte ich tatsächlich. Irwische sind schon bei gemäßigten Temperaturen immer sehr warm. Sind halt klein und immer in Bewegung, das erzeugt Hitze. Und wenn sie zu viel davon haben, produzieren sie Feuer. Ehrlich! Sieht aus wie ein kleiner Flammenwerfer, was dann aus ihrem Mund kommt. „Dann sollte ich wohl eine Kühltasche mitnehmen.”

„Hast wohl einen an der Klatsche! Als ob ich mich ausgerechnet von dir herumtragen lassen würde! Ich bleib natürlich in meiner Drohne.”

Auch gut. Die hatte eine Klimaanlage. Das hieß allerdings auch, dass Essylt für diesen Spezialeinsatz mächtig eingeschränkt sein würde.

„Wer wird unser dritter Partner?”

Essylt checkte die Infos. „Da Verron normalflug-untauglich ist, hat man uns jemanden vor Ort zugewiesen. Salem.”

Ah ja. „Und wer, bei Titanias lila Arsch, ist Salem?”

Ein breites, spitzzahniges, gemeines Grinsen. „Einer der Kairoer Dschinns.”

Ich fiel zurück auf den Teppich. So einer ausgerechnet? „Kann ich den Auftrag ablehnen?”

„Keine Chance.”

Scheiße! Dschinns mögen Elfen ungefähr so gerne wie Menschen Fußpilz. Das würde eine Tortur werden! Ob es in Ägypten Vulkankrater gab, in die man sich stürzen konnte? Vermutlich nicht, wenn ich meine rudimentären Geologiekenntnisse befragte.

Ich musste wohl laut gestöhnt haben, denn Ryan hob den Kopf und sah mich besorgt an.

Meine Verzweiflung war nur zur Hälfte gespielt. „Hey, Wölfchen, wenn du es nicht schaffst, mir etwas Entspannung zu schenken, wird meine Laune heute den absoluten Nullpunkt unterschreiten.“

Er grinst nur unbekümmert, während sein Wolfsfell zugunsten wohldefinierter Muskeln unter sonnengebräunter Haut verschwand und er sich mit aufreizender Langsamkeit an meinem linken Bein nach oben schob, die Zunge stets auf meiner Haut. Technik hatte der Junge, das musste ich ihm lassen. Noch bevor er voll aufgerichtet war, hatte ich Essylt, den Dschinn und unseren Auftrag vorübergehend ad acta gelegt. Wann auch immer der Flieger ging, mein Werwolf würde mich vorher noch in Ekstase jaulen lassen.

Der Flug wurde exakt so ätzend, wie ich befürchtet hatte. Eng gedrängte, schwitzende, plappernde Menschen, ewige Wartezeiten und ein Kaffee, der den Namen nicht einmal im Ansatz verdiente. Einziger Bonuspunkt: Solange Essylts Drohne nicht von meiner Seite wich, kamen wir praktisch überall ohne Kontrollen durch. Keine Ahnung, wie sie es schaffte, die Menschen zu täuschen, aber augenscheinlich hatte sie einen passenden Zauber. Was mit Sicherheit nützlich war, denn bei einem Röntgenscan wären meine zusätzlichen Rippengelenke bestimmt aufgefallen.

Essylt verbrachte den Flug samt Drohne im Handgepäckfach, sodass ich tatsächlich mal Ruhe vor ihrer spitzen Zunge hatte. Die brauchte ich auch dringend. Ryan hatte dafür gesorgt, dass die letzte Nacht verdammt kurz geworden war. Gut, okay, ich bin eine Fee, wir brauchen verdammt wenig Schlaf. Aber ein heißer Werwolf, der so richtig in Fahrt ist, schlägt uns da um Längen. Wobei ich besonders an eine ganz bestimmte Länge denken musste. Die, die ich liebend gerne anstelle von Essylts Drohne mitgenommen hätte.

Und dann waren wir in Ägypten. Heiße Luft, noch heißere Sonne und nicht eine einzige Wolke am Himmel. Mein Traumland – wäre da nicht dieser kleine Haken in Form eines blauhäutigen Dschinns gewesen. Der sich aber nirgends blicken ließ. Stattdessen schlurfte mir ein schrumpeliger kleiner Einheimischer in einer ausgeblichenen Dschallabija und ausgetretenen Schuhen entgegen. „Die Madame ist von F.E.U.?“

Ungnädig murmelte ich ein „Ja!“.


Coralee
und der seelenfressende Fußball

Dass Fußball die Menschen verrückt macht, ist auch im Feenland bekannt. Dass er – direkt oder indirekt – sie auch manchmal umbringt, ist ebenfalls nichts Neues. Dass er aber zugleich ihre Seelen frisst, das ist neu! Nicht, dass F.E.U. sich an ein paar verschwundenen Menschenseelen stören würde …

Allerdings wird dieser Fußball zur Chefsache, als des Chefs unehelicher Sprössling davon betroffen wird. Denn der Chef ist kein Mensch. Eine verschwundene nichtmenschliche Seele aber ist inakzeptabel.

Und wem überträgt besagter Chef die Drecksarbeit im Fußballstadion? Genau, Coralee!

Leseprobe aus "Coralee und der seelenfressende Fußball"


Ein schriller Pfiff. Ich zuckte zusammen. Wer schon mal eine Irrwisch-Frau pfeifen gehört hat, weiß, warum. Der schrille Ton einer billigen Trillerpfeife, kombiniert mit der Lautstärke eines D-Zug-Signals und unterlegt mit tremolierendem Quietschen.

„Was bei Titanias Arschbacken ...?“

Essylt glotzte mich mit einem triumphierenden Grinsen an.

„Arbeit!“

„Ach ja? Und was? Wir haben keinen Notruf reingekriegt!“

Essylt zeigte mit ungebrochenem Grinsen auf den Computerbildschirm. Ein Bildschirm, auf dem ein Fußball abgebildet war, inmitten von grünem Gras. Ein ziemlich dreckiger Fußball obendrein.

„Und?“, fauchte ich ungnädig. „Soll ich jetzt Fußbälle putzen gehen?“

„Würde ich dir nicht empfehlen“, sagte Essylt ungerührt. „Der hier ist ein Killer.“

„Hm.“ Ich besah mir das Bild. Immer noch ein harmloser Fußball. Gut, die braune Schmiere konnte man mit einiger Fantasie als getrocknetes Blut akzeptieren. Aber sonst ...

„Und womit killt der? Hinterrücks-Genickschuss auf den Torwart?“

„Nix da.“ Schon entblößte ein weiteres Grinsen ihre spitzen Zähne. „Der hat einem den Kopf abgebissen.“

Jetzt war ich interessiert. Endlich mal Abwechslung in dem langweiligen Fußball-Sport. „Dem Schiedsrichter?“

Essylt schüttelte den Kopf.

„Dem Torwart?“

Erneutes Kopfschütteln.

„Nun sag schon endlich!“, fauchte ich.

„Einem ganz normalen Mittelfeldspieler.“

„Ach ja? Und warum?“

„Handspiel.“

„Geschieht ihm völlig recht“, brummte mein Halb-Troll-Kollege Verron. „Handspiel machen nur Stümper und Idioten.“

„Du musst es ja wissen“, säuselte Essylt zuckersüß und kassierte einen finsteren Blick von Verron.

Ich fand, es war an der Zeit, mehr Informationen einzufordern. „Warum sollten wir uns darum kümmern? Der hat doch nur eine gerechte Strafe verteilt.“

„Wenn er dabei geblieben wäre, würde ich dir zustimmen“, gab Essylt zurück.

Verdammte Irrwische. Jedes Wort musste man denen einzeln aus der langen Nase ziehen. „Also, was hat er noch angestellt?“

„Seitdem hat er jedem den Kopf abgebissen, der versucht hat, ihn hochzuheben.“

Verron grölte vor Lachen „Ein Fußball mit einer Hand-Allergie!“

„Eher einer Besessenheit“, knurrte Essylt.

„Und was ist, wenn ihn jemand tritt?“, fragte ich interessiert.

„Dann passiert nichts.“

„Wo ist dann das Problem? Sollen die doch einfach weiterspielen, wie es sich gehört, und der Ball wird sich benehmen.“

„Ach ja? Und wie soll dann der Torwart den Ball auffangen?“

Upps. Daran hatte ich nicht gedacht. „Könnten die nicht einfach die Regeln ändern?“, fragte ich hoffnungsfroh.

Essylt warf die Hände gen Himmel. „Typisch Fee! Hey, nicht jeder auf dieser Welt beugt Regeln so nonchalant wie ihr Feen! Kannst du dir vorstellen, was für ein Chaos wir sonst hätten?“

„Ja ja, schon gut“, knurrte ich. „Du willst also, dass wir uns um diesen blöden Ball kümmern. Ohne Notruf und mit anonymem Auftrag vom Hauptquartier. Interpretiere ich das richtig?“

Sie nickte eifrig.

„Keine Lust!“, entschied ich.

„Der Auftrag kommt aber irgendwie direkt vom Chef“, rückte sie endlich heraus.

„Was heißt irgendwie?“

„Na ja, es ist nicht offiziell … wir müssten außerhalb unseres Territoriums unser Können beweisen.“

„Indem wir einen Fußball bändigen?“

Mein Unglaube musste wohl extrem deutlich zu sehen gewesen sein.

„Der Chef hat einen persönlichen Grund.“

„Das glaub ich erst, wenn ich es weiß.“

Sie wand sich sichtlich. „Hm … ist ein bisschen peinlich … sag es auf keinen Fall weiter! Dieser Mittelfeldspieler war der Sohn vom Chef.“

„Das meinst du nicht im Ernst! Der Chef ist ein Albe. Niemals würde dem sein Sohn Fußball mit Menschen spielen!“

„Er hatte ein Techtelmechtel mit einer Menschenfrau. Und nicht aufgepasst. Der Halbmensch ist … war sein Sohn.“

„Als ob die Alben ihre Kinder lieben würden.“

„Wär ihm vermutlich auch egal, wenn dieser Fußball seinen Sprössling nur umgebracht hätte. Aber der hat zudem seine Seele gefressen. Das kann der Chef einfach nicht auf sich sitzen lassen.“

Seelen fressen roch nach Dämonenzauber. Und schon fiel mir ein, dass Essylt das Wort „Besessenheit“ gebraucht hatte. Verdammte Irrwisch-Frau! Musste sie immer mit ihren Informationen hinterm Berg halten? Dämonen waren wirklich nicht gerade meine Lieblinge.

„Haben wir eine Wahl?“

„Strenggenommen ja. Da das Killer-Ding nicht in unserem Zuständigkeitsbereich liegt ...“

„Dann lehne ich ab. Hab keine Lust.“

„Manchmal bist du echt ein Idiot, Coralee“, mischte sich Verron ein. „Wenn wir dem Chef helfen, schuldet er uns einen Gefallen.“

Oh-oh, daran hatte ich wirklich nicht gedacht. Es war ungemein nützlich, wenn man bei einem Alben einen Gefallen gut hatte. „Okay, überzeugt. Und wo finden wir diesen entzückenden Fußball?“

„Der ist momentan in einem Stadion in Ensenada in Mexiko.“ Sie grinste wieder. „Und wir könnten den größten Teil des Weges dorthin die Route 66 nehmen.“

Schlagartig standen meine Ohrenspitzen auf Hab-Acht. Route 66 und meine gute alte Knucklehead! Etwas Besseres konnte es für einen Ausflug auf meiner Harley gar nicht geben! Das würde ich mir nicht einmal mehr entgehen lassen, wenn Essylt jetzt noch drei Schneedrachen in das Stadion zauberte. Was sie allerdings bestimmt nicht tun würde, denn Schneedrachen schmelzen in der Sonne, und Sonne hatte Mexiko reichlich, und Schneedrachen stehen unter Artenschutz.

Raus aus diesem tristen Büro, über die gute alte Route 66 brettern und tagelang die Freiheit genießen! Das war wirklich mal ein willkommener Auftrag!



Coralee
und das Kelpie-Rodeo

Endlich hat Coralee genug Bonuspunkte gesammelt, um ein paar Tage frei nehmen zu können. Und wohin fährt sie? Genau, in die Heimat ihrer Sippe, nach Irland. Leider ohne Ryan, denn Coralee befürchtet zu Recht, dass ein gemeinsamer Urlaub ihren Fluch umgehend wieder verstärken würde.

Allerdings ist Urlaub alleine ätzend langweilig. Wie schön, dass die lokalen Sirenen gerade ein Kelpie Rodeo organisieren. Coralee genießt die Show und die Wetten – bis sie dahinter kommt, dass da etwas faul ist.

Leseprobe aus "Coralee und das Kelpie-Rodeo"


„Fey Emergency Unit – bitte schildern Sie die Art und das Ausmaß Ihres Notfalls!“

Ryans Stimme war mit leichtem Knurren unterlegt.Ich grinste breit. Sollte der Frischling zusehen, wie er mit seinem ersten eigenen Notfall klarkam. Ich war abwechslungshalber mal nicht zuständig, ich hatte Urlaub. Endlich! Vom Chef persönlich bewilligt, nachdem ich die Seele seines Sprösslings unversehrt dem Ewigen Wald übergeben hatte. Und diese Bewilligung dachte ich auszunutzen, zumal Ryan nach seiner feuertaufe auch offiziell vertretungsberechtigt war. Zudem, Essylt würde schon auf ihn aufpassen. Hatte die Nervzicke bei mir schließlich auch getan.

Meine Interessen lagen derzeit weit weg von jedem Notfall. Genauer gesagt, in den grünen Hügeln Irlands, jenem Ort, von dem meine Sippe stammte. Nicht, dass ich plötzlich Lust auf die europäische Verwandtschaft hatte. Spießer übelster Sorte. Wohlerzogen, nobel, so senkrecht, als hätten sie einen Besenstiel verschluckt, und die Hälfte von ihnen dermaßen adelig, dass man mit jedem falschen Wort einen Krieg entfachen konnte. Insbesondere, wenn man, wie ich, nur zum Fußvolk gehört.

Wie auch immer, die Sippe konnte mir gestohlen bleiben, Mich interessierte etwas ganz anderes: das alle 600 Jahre stattfindende Kelpie-Rodeo. Ha! Rassige Vollblut-Killer, die durch die aufspritzenden Wogen preschten und Menschen verschlangen!

Keine Ahnung, warum diese Werbung plötzlich auf meinem Handy aufploppte, aber schon beim ersten Wort war ich Feuer und Flamme. Ein Rodeo, bei dem die Verlierer gefressen wurden und die Gewinner eine heiße Nacht mit einem Kelpie-Prinzen oder einer Kelpie-Prinzessin bekamen. Yummy! Da wollte ich selbstredend mitmischen. Der Favorit O‘Connor sah einfach zum Anbeißen aus. Und gewinnen würde ich ganz sicher. Wer auf einer Harley Crossread jagt, sollte auch jeden noch so durchgedrehten Gaul meistern.

Mit einem letzten spöttischen Grinsen winkte ich Ryan zu und marschierte aus dem Büro. Nichts wie ab zum Flughafen, bevor Ryan auf die Idee kam, um meine Hilfe zu bitten – was ich ihm wegen diesem beknackten Fluch, der mich zum Gutsein verdammte, nie hätte abschlagen können.

Der Flug war so langweilig, wie man es von einer Menschen-Maschine erwarten konnte. Aber Dublin entschädigte mich voll. Ein Pub nach dem anderen, rothaarige Iren, die selbst im Alkoholkoma noch prima singen konnten, und die vertrauten Klänge meiner gälischen Muttersprache.

Bis zur Sperrstunde hatte ich ein Dutzend Pubs durch und vertrieb mir den Rest der Nacht damit, vom nächsten Dach aus die Vergnügungen in einem Stundenhotel zu beobachten. Die ersten Sonnenstrahlen allerdings stachen dort so unangenehm direkt in meine Augen, dass ich ich mich in die Herberge „Zum zeternden Leprechaun“ verkroch und dort den Tag verschlief.

Ein donnerndes Krachen riss mich aus meinen Träumen. Ein zweiter Faustschlag schmetterte gegen die Eichenbohlen der Zimmertür. „Zimmer räumen oder für einen weiteren Tag bezahlen!“ kreischte eine Stimme, die eindeutig meiner liehblichen Leprechaun-Herbergsmutter gehörte. Stöhnend wälzte ichmich aus dem Bett, packte meine Tasche und stolperte aus dem Zimmer. Der Flur war leer, aber um die Ecke kreischte es schon wieder. „Essen ein Goldstück, Trinken zwei Goldstücke, Auskünfte aller Art drei Goldstücke! Und kein Feengold, wenn ich bitten darf!“


Coralee
und die Rentierschützer

Ein Notruf vom Nordpol ist so ziemlich das Letzte, was Coralee mitten in einem Blizzard erwartet hat. Jetzt muss sie doch tatsächlich heraus aus dem warmen Gebäude und hinein in die klirrende Kälte! Und das nur, weil so ein paar verrückte Tierschützer der Meinung sind, dass Santa Claus seine Rentiere ausbeutet und überansprucht!

Noch dazu eilt die Sache. Die Tierschützer blockieren die Elfenwerkstatt und die Schlittengarage. Wenn die Rentiere nicht bald trainieren dürfen, werden sie zu Weihnachten nicht arbeitsfähig sein. Und das darf auf keinen Fall passieren!

Leseprobe aus "Coralee und die Rentierschützer"


Der Blick aus dem Fenster zeigte immer noch dasselbe Bild. Schon seit Tagen war da draußen nichts als trübweißes, wirbelndes Grau. Was immer diese Klimaänderung machte, bis zu den Großen Seen hatte es die Wärme noch nicht gebracht. Feinstes, lausiges Festlandklima halt.

Ich gehöre zwar zum Dunklen Hof, aber ich bevorzuge eindeutig Sonne und Wärme. Vermutlich die Gene, die meine Mutter mir vererbt hat. Wenn die genauso gefroren hat wie ich, ist es kein Wunder, dass sie meinen Vater und mich verließ und an den Lichten Hof zurückkehrte.

Ich kuschelte mich noch enger an Ryan, der als Werwolf das Wort „Kälte“ vermutlich nur aus Kreuzworträtseln kannte. Im Halbschlaf hörte ich unser Notfalltelefon klingeln, konnte mich aber nicht aufraffen, meine Wärmequelle zu verlassen.

Das nervtötende Klingeln verstummte, dafür schrillte jetzt Essylts Stimme an mein Ohr und weckte mich vollends. „Fey Emergency Unit! Bitte nennen Sie Art, Ort und Umfang Ihres Notfalls!“

Die musste natürlich wieder das Handbuch wörtlich zitieren. Angeberin!

Ein paar Sekunden war Ruhe, während der Anrufer vermutlich ihre Ohren vollsäuselte. Dann hörte ich sie wieder: „Wir kümmern uns umgehend um die Sache!“

Im nächstenMoment platzte sie in die Abstellkammer, die mir und Ryan als Schlafgemach diente. „Aufstehen, ihr Faulpelze! Wir haben eine Notfallmeldung vom Nordpol!“

„Nordpol? Du spinnst! Da rennen um diese Jahreszeit doch nur ein paar Eisbären herum, und die brauchen uns garantiert nicht!“

Ein vernichtender Blick traf mich. „Kulturbanause! Der Nordpol ist seit mindestens tausendsechshundert Jahren bewohnt! Eine Werkstatt, eine Horde klatschsüchtiger Elfen, ein grummeliger alter Mann – klingelt da etwas?“

„Santa Claus?“, fragte ich ungläubig. „DER braucht Hilfe? Hat der nicht mehr genug Elfen?“

Essylt grinste. „Elfen hat der genug. Aber keine Rentiere. Beziehungsweise, der hat Rentiere, aber er kann sie nicht einsetzen.“

„Ach nee.“ Unwillkürlich musste ich grinsen. „Haben die plötzlich die Räude gekriegt, oder sind die endlich mal in Streik getreten wegen der überbordenden Wünsche dieser hinreißenden, so fürchterlich selbstlosen Menschenbälger?“

„Weder, noch.“ Essylt schnaufte. „Vor den Toren der Werkstatt stehen Menschen und verhindern jeden Versuch, die Rentiere anzuspannen. Und wenn Santa sie nicht bald einarbeiten kann, wird Weihnachten zu einem totalen Fiasko. Der alte Mann hat schon am Telefon fast einen Herzinfarkt gekriegt!“

Ich starrte sie ziemlich fassungslos an. „Was willst du? Wir sollen gegen Menschen vorgehen? M-e-n-s-c-h-e-n? Ich hab mich wohl verhört? Das ist doch genau das, was wir verhindern sollen, dass Menschen und magische Geschöpfe aneinandergeraten!“

„Genau das“, gab Essylt in ihrem unnachahmlichen Oberlehrerton zurück. „Menschen und magische Geschöpfe sind dort bereits aneinandergeraten, oder als was würdest du die Elfen bezeichnen?“

Als gar nichts, um ehrlich zu sein. Diese kleinen Wuseldinger waren zu unwichtig, als dass eine Fee unter normalen Umständen auch nur ihre Existenz zur Kenntnis nehmen würde. Aber wenn F.E.U. das anders sah … „Na schön“, gab ich widerwillig zu, „ein Grund ist offensichtlich vorhanden. Aber könnte es nicht sein, dass wir die Schwierigkeiten nur verschlimmern, wenn wir dort aufkreuzen? Ich meine, an den Weihnachtsmann und die Elfen glauben die Menschen sowieso, an unsere Existenz dagegen nicht.“

„Weshalb wir auch getarnt arbeiten müssen. Als Elfen.“

Jetzt war ich diejenige, die fast einen Herzinfarkt kriegte. Ich, eine Fee, sollte mich als dumme Arbeitselfe ausgeben? Das war ja noch schlimmer als die Tatsache, dass wir in den stärksten Blizzard seit achtzehn Jahren hinaus sollten. „Kannst du nicht Verron mitnehmen?“

„Tsk!“, schalt Essylt zurück. „Du weißt doch genau, dass er dank seines Trollblutes um diese Jahreszeit halb im Winterschlaf-Koma liegt. Der ist zurzeit arbeitsunfähig geschrieben.“

„Und Ryan?“

„Soll sowieso mit. Der muss sich allerdings als Hund tarnen.“

„Spinnst du?“, knurrte Ryan aus dem Hintergrund.

„Na ja, als Elfe wirst du ja wohl kaum durchgehen.“

Irgendwie hatte Essylt da Recht. Aber das beruhigte Ryan keineswegs. „Ich weigere mich. Auf keinen Fall mime ich den Hund!“

„Dann wirft F.E.U. dich raus. Arbeitsverweigerung ist ein sofortiger Kündigungsgrund. Willst du zurück zum Rudel?“

„Damit ich wieder für Mama den Laufburschen spielen darf? Auf keinen Fall! Nicht für die nächsten fünfzig Jahre. Oder sechzig, je nachdem, wie lange sie lebt.“ Ein abgrundtiefer Seufzer, bevor er mit Leidensstimme fortfuhr: „Schön, ich geh also als Hund mit.“

„Und wie kommen wir dahin?“, wollte ich wissen. „Mit dem Hundeschlitten“

„Das kannst du dir sonstwohin schmieren!“, knurrte Ryan zutiefst beleidigt.

„Hab ich gesagt, dass du ihn ziehen sollst?“

Essylts keckerndes Lachen war nicht zu überhören. „Ein bisschen empfindlich, unser Ryan? Aber keine Angst, wir nehmen keinen Hundeschlitten. Das würde mehrere Wochen dauern, und so viel Zeit haben wir nicht. Für diesen Einsatz wurde uns ein Hubschrauber bewilligt.“

„Mit dem wir einfach so Richtung Nordpol fliegen?“ Ich sah sie irritiert an. „Nicht nur, dass wir damit fremdes Territorium überfliegen müssen, wir landen auch noch außerhalb der Drei-Meilen-Zone in internationalen Gewässern. Beziehungsweise Eis. In einer Gegend, die sowohl unsere eigene Menschenbevölkerung als auch die Russen und wer weiß wer sonst noch engstens überwachen.“

„Und? Wenn eine Horde Menschen da unbemerkt hinkommt, dann sollten wir das wohl erst recht schaffen. Ich habe natürlich einen Stealth-Flieger bestellt.“

„Kein Hubschrauber der Welt schafft das in einem Stück“, meldete sich jetzt auch noch Ryan. „Wo kriegen wir unterwegs Treibstoff?“

Zu dem Heulen des Blizzards gesellte sich ein noch lauteres Geräusch. „Der Transporter ist da“, verkündete Essylt fröhlich. „Zieht euch warm an, und dann los.“

Irgendwie hatte sie es vermieden, Ryans Frage zu beantworten. Ich machte den Mund auf, um nachzuhaken, und schloss ihn sofort wieder, als die Tür sich öffnete und ein bulliger, stiernackiger Sergeant und der Uniform eines US-Marines hereinpolterte, Schnee und einen eiskalten Windstoß im Gefolge.

„Tür zu!“, kreischten Essylt und ich gleichzeitig.

Der Mann grinste, schloss die Tür aber sofort. „Wie die Damen wünschen.“

Leicht fassungslos sah ich Essylt an. „Ein Mensch?“

„Mach dir keinen Kopf. Der gehört zum Sonderkommando Area 59.“

„Heißt das nicht Area 51 da unten in Nevada?“

Der Neuankömmling schien es geraten zu finden, sich ebenfalls einzumischen. „Area 59 stimmt. Das ist die Sektion Nordpol, Abteilung Elfenschutz. Wir arbeiten auch mit der isländischen Elfenbeauftragten zusammen.“

„Seit wann?“, fragte ich schwach.

„Seit der zweiten Amtszeit von Grover Cleveland.“

„Und warum weiß ich davon nichts?“

„Weil du das Handbuch nicht liest“, krähte Essylt fröhlich. „Zweiter Ergänzungsband, Die Geschichte von F.E.U.“